B.A. Philosophie
Kompetenzprofil
Der Absolvent/die Absolventin verfügt über die analytische und argumentative Kompetenz zur Bearbeitung und Lösung philosophischer und allgemeinwissenschaftlicher Probleme sowie die Fähigkeit zur kritischen Reflexion der Bedingungen und Möglichkeiten verantwortlichen Handelns in der Gesellschaft.
Er/sie verfügt über inhaltliche Kenntnisse über die wesentlichen historischen Stationen und systematischen Themenkomplexe der Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Er/sie ist in der Lage, sich mit Texten eines hohen Komplexitätsgrades umzugehen, die Gedanken und Positionen anderer auf den Punkt zu bringen und klar zu referieren sowie seine/ihre eigenen Gedanken exakt zu strukturieren, präzise zu formulieren und argumentativ pointiert schriftlich darzustellen. Der Absolvent/die Absolventin ist ferner zum einen strukturierten, kritischen und vorurteilsfreien Aufarbeiten komplexer Zusammenhänge befähigt. Er/sie hat zudem die Fähigkeit zur klaren und rein sachorientierten Analyse komplexer Beziehungen und Abhängigkeiten erworben.
Der Studiengang qualifiziert für Berufsfelder, in denen kulturelles Basiswissen, professionelles Textverständnis, klarer sprachlicher Ausdruck und die Fähigkeit zu analytischem Denken sowie Kompetenz in der strukturierten Aufarbeitung komplexer Zusammenhänge gefordert sind. Dazu zählen u.a. Positionen in der Medienarbeit (Rundfunk, Online-Medien, Fernsehen), dem Verlagswesen, in Werbung und PR, im Bereich der Wirtschafts- und Politikberatung sowie des Wissenschaftsmanagements in Fördereinrichtungen und Stiftungen.
Ein Bachelorstudium an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie fordert und fördert neben den fachspezifischen Kompetenzen auch eine Vielzahl grundlegender, arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten.
Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie arbeiten
- konzeptionell: Erstellung und Präsentation von Konzepten; konzeptionelle Herangehensweise an Aufgaben; Planung und Darstellung von Maßnahmen zur Erreichung eines bestimmten Ziels
- im Team: teamorientierte Projektarbeit, Planung schriftlicher Arbeiten in der Gruppe mit Definition von Teilaufgaben, Zuordnung der Teilaufgaben an einzelne Gruppenmitglieder, gemeinsame Koordination des Ergebnisses und Qualitätskontrolle
- strukturiert und zielorientiert: Projektmanagement: Eigenständiges und zielorientiertes Erarbeiten wissenschaftlicher Fragestellungen mit mündlicher und schriftlicher Erfassung der Ergebnisse, strukturiertes Analysieren komplexer Sachverhalte für Hausarbeiten, Projektarbeiten, Referate
- wissenschaftlich: wissenschaftlich-kritischer Umgang mit Quellen und Forschungsliteratur: Auswahl der wichtigsten Informationen, logisches Schlussfolgern, kritisches Hinterfragen; systematisches, auch fächerübergreifendes wissenschaftliches Arbeiten; Recherche, Darstellung und Bewertung des Forschungsstandes; Wahl einer angemessenen Forschungsmethode; fachterminologisch korrekte und sprachlich differenzierte Darstellung der Ergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form
- effizienzorientiert: wirkungs- und ergebnisorientierte Arbeitsweise
- kreativ: Bereitschaft zum Mitdenken und Förderung des Kreativpotenzials durch selbständige Bearbeitung studienrelevanter Aufgaben
Und sie besitzen
- Argumentationsfähigkeit: Vertreten der eigenen Position durch Argumentation und Interaktion mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Positionen im wissenschaftlichen Diskurs; Meinungsfähigkeit und Ausbildung eines kritischen Reflexionsvermögens
- Lernfähigkeit: Lernbereitschaft, eigenständige und selbständige Wissensaneignung
- Eigeninitiative: Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, selbstständige Arbeitsweise und Selbstorganisation
- Interkulturelle Kompetenz: Beschäftigung mit fremdsprachigen Texten, Möglichkeit zum Studium im Ausland und Interaktion mit ausländischen Mitstudierenden
- Kommunikations- und Sprachkompetenz: kommunikatives Geschick durch schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit; mündliches und schriftliches Präsentieren von selbst erarbeiteten Ergebnissen unter Verwendung geeigneter Präsentationsmedien
Die Absolventinnen und Absolventen des B.A. Philosophie verfügen über Fach- und Methodenkompetenzen…
…im Bereich des spezifischen Fachwissens
- Systematische Sachkompetenz: Studierende beschäftigen sich mit den zentralen Themen der Philosophie und bekommen so ein fundiertes Welt- und Selbstverständnis. Zu den wichtigsten Fragen gehören: „Was soll ich tun?“, „Worin besteht ein gutes Leben?“, „Was ist Gerechtigkeit?“, „Was schulden wir zukünftigen Generationen?“, „Was ist Schönheit?“, „Was gibt es?“, „Existiert Gott?“, „Was kann ich wissen?“, „Was ist Wissenschaft?“, „Was ist ein gutes Argument?“, „Was ist das Verhältnis zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit?“, „Sind wir frei?“ In der Philosophie werden seit jeher Fragen gestellt, die sich mit den existenziellen Bedingungen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens befassen. Im Studium der Philosophie befassen sich die Studierenden anhand der intensiven Beschäftigung mit philosophischen Texten mit diesen und ähnlichen Fragen.
- Historische Sachkompetenz: Die Philosophie kann auf eine 2500jährige Geschichte zurückblicken, die gewissermaßen das Rückgrat der Geistesgeschichte überhaupt bildet. Studierende erwerben inhaltliche Kenntnisse über die wesentlichen historischen Stationen und systematischen Themenkomplexe der Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Auf dieser Grundlage können Sie auch heutige Entwicklungen im Geistesleben in ihren historischen Kontext einordnen und verstehen ihre Genese.
…im Bereich des spezifischen Methodenwissens
- Textkompetenz: Studierende lernen, komplexe Texte zu analysieren und selbst klar strukturierte Texte kleineren und größeren Umfangs zu verfassen. Dabei stellen philosophische Texte eine besonders große Herausforderung an den Leser und Schreiber – was die Komplexität der Inhalte angeht, aber auch was die Vielfalt der Vermittlungsformen betrifft. So müssen Abhandlungen, Dialoge, Lehrgedichte, Handbücher etc. gleichermaßen auf ihren philosophischen Gehalt hin analysiert werden; aktiv lernen Studierende Texte zu verfassen, die heutigen wissenschaftlichen Standards gerecht werden.
- Analysekompetenz: Studierende schulen ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion philosophischer Probleme und zu sachorientierter und stringenter Argumentation. Dabei spielt die Logik und Argumentationstheorie, mit deren Grundzügen der Studierende vertraut gemacht wird, eine wichtige Rolle. Die Philosophie ist dabei die Disziplin, in der strengste Argumentation (teilweise fast wie in der Mathematik) mit sprachlicher Zugänglichkeit kombiniert werden muss.
Darüber hinaus verfügen die Absolventinnen und Absolventen über wichtige fächerübergreifende Methodenkompetenzen (siehe oben im Bereich „Fächerübergreifende Kompetenzen“).
Über die fächerübergreifenden Kompetenzen (siehe oben) hinaus verfügen die Absolventinnen und Absolventen des B.A. Philosophie über Selbst- und Sozialkompetenzen…
…im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung
- Philosophie ist immer zunächst Arbeit am eigenen Selbst. Die Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen fördert unser Selbst- und Weltverständnis, so dass auf dieser Grundlage verschiedene Lebenskonzeptionen klarer unterschieden und bewertet und so die eigene Lebenskonzeption bewusster gewählt werden kann. Klarheit über sich selbst und den eigenen Platz in der Welt ist die Grundlage für ein gelungenes Umgehen mit anderen.
…im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung
- Die Philosophie ist wie kein anderes akademisches Fach „praktisch“, da nur hier die Frage nach dem Sollen systematisch gestellt wird. In der allgemeinen Ethik, in der angewandten Ethik und in der politischen Philosophie werden explizit individuelle und gesellschaftliche Handlungsnormen diskutiert und kritisch bewertet. Für alle Tätigkeiten mit gesellschaftlicher Verantwortung (aber natürlich auch im eigenen Leben) sind die dabei gewonnenen Einsichten und Kompetenzen von grundlegender Bedeutung.
…im Bereich der Vermittlung von Wissen
- Philosophie findet – seit der Antike – vor allem im Dialog statt. Die Entwicklung von Gedanken geht Hand in Hand mit der Vermittlung von Gedanken. Studierende der Philosophie erwerben in besonderer Weise die Fähigkeit, Überlegungen gemeinsam mit anderen zu entwickeln und eigene Überlegungen in klarer und überzeugender Weise anderen zu vermitteln. In allen „Kommunikationsberufen“ (Journalismus, Beratung etc.) sind diese Fähigkeiten zentral.
Die Universität Erlangen bietet eine philosophische Ausbildung in ihrer ganzen historischen Tiefe und systematischen Breite an. Schwerpunkte ergeben sich aus den Forschungsschwerpunkten der Institutsmitglieder.
Aufgrund des exzellenten Betreuungsverhältnisses werden Studierende schon früh individuell in Forschungskontexte eingebunden. Sehr gute Studierende haben zudem die Möglichkeit, sich als Tutoren aktiv in der Vermittlung philosophischer Inhalte zu üben.
A) Tätigkeiten im fachnäheren Bereich des B.A. Philosophie
Philosophie im engeren Sinn wird vor allem in Universitäten und Fachakademien betrieben. Der B.A. Philosophie ist die Grundlage für einen M.A. Philosophie und eine philosophische Promotion.
B) Tätigkeiten für Absolventinnen und Absolventen verschiedener geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Studiengänge
Für folgende Tätigkeiten ist ein abgeschlossenes geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftliches Studium eine gute Voraussetzung. Häufig sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u.a. durch Praktika, Mitarbeit in Projekten, Volontariat, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden können.
Redaktion, Moderation (Journalismus, Medien, Selbständigkeit)
- Themen- und Objektrecherche, Aufbereitung der Rechercheergebnisse
- Durchführung und Aufbereitung von Interviews
- Erstellen von Artikeln, Online-Inhalten, Fachpublikationen, pädagogischen Beiträgen, Multimedia-Beiträgen unter mediengerechter Formulierung
- Erstellung und Moderation von Hör- und Filmbeiträgen
Lektorat, Programmentwicklung (Verlagswesen, Selbständigkeit)
- Überarbeitung und Betreuung von Manuskripten
- Projektmanagement
- Kontaktpflege zu Autorinnen und Autoren
- Programmentwicklung und -erstellung
- Organisation von Lesungen
Netzwerkarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Museen, NGOs, Kommunikationsagenturen, Selbständigkeit)
- Erstellen von Präsentationen und Informationsmaterial
- Entwicklung von PR-Konzepten
- Entwicklung von Marketingmaßnahmen
- Verfassen von Pressemitteilungen und Presse-Informationsmappen
- Kontaktpflege zu Journalistinnen und Journalisten
Dozententätigkeit, Sprach-, Fremdsprachunterricht, Sprachvermittlung (z.B. Volkshochschulen, freie Bildungsträger, Unternehmen, Agenturen, Selbständigkeit)
- Vermittlung von Sprachkompetenzen in Form von Vorlesungen, Kursen und Übungen an Erwachsene
- Zielgruppengerechte Aufbereitung fachspezifischer Inhalte
- Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen
- Abnahme von Prüfungen
- Übersetzung(smanagement)
- Entwicklung von Lernmaterialien
Kulturwirtschaft, Eventmanagement, Tourismus (z.B. öffentliche Einrichtungen, private Stiftungen, Museen, Verbände, private Kulturorganisationen und Tourismusunternehmen)
- Projektmanagement: Planung, Koordination und Durchführung von Projekten, z.B. Veranstaltungen, Reisen
- Programmerstellung
- Veranstaltungsorganisation
- Qualifizierte Reiseleitung
- Erstellen von Einladungen, Flyern oder Broschüren
- Pflege von Adressdatenbanken, Erstellen von Verteilern
- Künstlerbetreuung
- Fundraising: Akquise von Spendern, Spendermailing, Spenderbetreuung
Personalrecruiting, Personalwesen, Unternehmensberatung (z.B. Unternehmen, Personalberatung, Zeitarbeit)
Vorauswahl der Bewerbungen
- Organisation und Führen von Bewerbungsgesprächen
- Organisation und Entwicklung von Trainingskonzepten und Personalentwicklungsmaßnahmen
- Erstellung und Entwicklung von Jobprofilen und Stellenausschreibungen
- Organisation von Bewerbermessen und Assessment Centern
Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung (z.B. Marketing-Abteilung in Unternehmen, Werbeagenturen)
- Entwicklung von Marketingkonzeptionen
- Umsetzung von Marketingkonzeptionen in Zusammenarbeit mit Marketingdienstleistern (Grafikbüros, Werbeagenturen, etc.)
- Analyse von Kundenwünschen
- Entwicklung von Vertriebsstrategien
Beratende Berufe: Berufs-, Bildungs- und Studienberatung (z.B. Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Agentur für Arbeit, private Anbieter, Verbände, Stiftungen, Selbständigkeit)
- Führen von Beratungsgesprächen zur Studien- und Berufswahl oder zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen
- Halten von Vorträgen, Leitung von Workshops und Seminaren
- Erstellen von Informationsangeboten (z.B. gedruckte Informationsbroschüren, Internetseiten)
- Öffentlichkeitsarbeit
Selbständige Tätigkeit, z.B. in den Bereichen
- Journalismus
- Lektorat
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Dozententätigkeit
- Beratung
- Kulturbereich
- Eventmanagement
- Literaturagentur
- Tourismus
Arbeiten bei Internationalen Organisationen (z.B. Auswärtiges Amt, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ, Auslandshandelskammern – AHK)
- Öffentlichkeits- und Pressearbeit
- Projektmanagement
- Netzwerktätigkeiten
- Veranstaltungsmanagement
Weiterbildung, Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschulen, Bildungsträger, Selbständigkeit)
- Entwicklung von Bildungskonzepten und Weiterbildungsprogrammen
- Veranstaltungsmarketing
- Beratung zum Weiterbildungsangebot
- Akquise und Betreuung von Referentinnen und Referenten
Hinweise:
Das individuelle Profil jeder Absolventin und jedes Absolventen umfasst mehr als das Fachstudium. Es setzt sich aus vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten fachlicher und überfachlicher Art zusammen.
Die Auflistung der Berufsmöglichkeiten kann nicht vollständig sein: Eine abschließende Auflistung von möglichen beruflichen Tätigkeiten und Einsatzbereichen ist weder sinnvoll noch möglich: Die Komplexität unserer gegenwärtigen Gesellschaft und die hohe Spezialisierung ihrer Akteure erfordern individuelle Bildungs- und Berufswege. Die genannten möglichen beruflichen Einsatzbereiche können daher nur als Beispiele dienen.