B.A. Orientalistik
Kompetenzprofil
Der Absolvent/die Absolventin verfügt über fundierte Fach- und Methodenkenntnisse und Kompetenzen im Fach Orientalistik. Er/sie hat im Rahmen des Studiums einen umfassenden Einblick in die vielschichtigen Entwicklungs- und Transformationsprozesse von je historisch spezifischen sprachlichen, literarischen und kulturellen Phänomenen im nahöstlichen Kulturraum erworben. Er/sie verfügt dadurch über fundierte Kenntnisse der Geschichte, Kulturen, Literaturen und Religionen der nahöstlichen Welt in ihrer historisch gewachsenen Vielfalt unter besonderer Berücksichtigung des Islams als kulturbestimmenden Faktor. Der Absolvent/die Absolventin ist zudem zur wissenschaftlichen und kommunikativen Anwendung der modernen hocharabischen Sprache in schriftlicher und mündlicher Form als auch zur theoretischen Erfassung von Grammatik, Phonologie, Morphologie sowie der dazugehörigen terminologischen Systeme befähigt. Die Aneignung entsprechender Theorien und Methoden im Umgang mit arabischsprachigen Texten sowie kommunikativer und kultureller Kompetenzen befähigt sie/ihn zu einem kritischen und reflektierten Umgang mit der arabischen bzw. arabisch-islamischen Kultur und ihrer Vermittlung.
Ein Bachelorstudium an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie fordert und fördert neben den fachspezifischen Kompetenzen auch eine Vielzahl grundlegender, arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten.
Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie arbeiten
- konzeptionell: Erstellung und Präsentation von Konzepten; konzeptionelle Herangehensweise an Aufgaben; Planung und Darstellung von Maßnahmen zur Erreichung eines bestimmten Ziels
- im Team: teamorientierte Projektarbeit, Planung schriftlicher Arbeiten in der Gruppe mit Definition von Teilaufgaben, Zuordnung der Teilaufgaben an einzelne Gruppenmitglieder, gemeinsame Koordination des Ergebnisses und Qualitätskontrolle
- strukturiert und zielorientiert: Projektmanagement: Eigenständiges und zielorientiertes Erarbeiten wissenschaftlicher Fragestellungen mit mündlicher und schriftlicher Erfassung der Ergebnisse, strukturiertes Analysieren komplexer Sachverhalte für Hausarbeiten, Projektarbeiten, Referate
- wissenschaftlich: wissenschaftlich-kritischer Umgang mit Quellen und Forschungsliteratur: Auswahl der wichtigsten Informationen, logisches Schlussfolgern, kritisches Hinterfragen; systematisches, auch fächerübergreifendes wissenschaftliches Arbeiten; Recherche, Darstellung und Bewertung des Forschungsstandes; Wahl einer angemessenen Forschungsmethode; fachterminologisch korrekte und sprachlich differenzierte Darstellung der Ergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form
- effizienzorientiert: wirkungs- und ergebnisorientierte Arbeitsweise
- kreativ: Bereitschaft zum Mitdenken und Förderung des Kreativpotenzials durch selbständige Bearbeitung studienrelevanter Aufgaben
Und sie besitzen
- Argumentationsfähigkeit: Vertreten der eigenen Position durch Argumentation und Interaktion mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Positionen im wissenschaftlichen Diskurs; Meinungsfähigkeit und Ausbildung eines kritischen Reflexionsvermögens
- Lernfähigkeit: Lernbereitschaft, eigenständige und selbständige Wissensaneignung
- Eigeninitiative: Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, selbstständige Arbeitsweise und Selbstorganisation
- Interkulturelle Kompetenz: Beschäftigung mit fremdsprachigen Texten, Möglichkeit zum Studium im Ausland und Interaktion mit ausländischen Mitstudierenden
- Kommunikations- und Sprachkompetenz: kommunikatives Geschick durch schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit; mündliches und schriftliches Präsentieren von selbst erarbeiteten Ergebnissen unter Verwendung geeigneter Präsentationsmedien
Die Absolventinnen und Absolventen des B.A. Orientalistik verfügen über Fach- und Methodenkompetenzen…
… im Bereich Sprache und Literatur
- Lesen, Schreiben, Hören, Verstehen und Sprechen des klassischen Hocharabischen mit wissenschaftlichem Anspruch
- Grundlegende Kenntnisse der arabischen Dialektologie und Sprachwissenschaft
- Beschäftigung mit den wichtigsten klassischen und modernen Werken der arabischen Literatur sowie der literaturwissenschaftlichen Analyse dieser Werke (z.B. Koran und Hadith, Prophetenbiographie, Poesie aus vorislamischer und islamischer Zeit, Adab-Literatur, Buch der Lieder)
- Vertiefte Kenntnisse mindestens einer weiteren orientalischen Sprache: in der Regel Türkisch, Hebräisch oder Persisch, bei entsprechendem Lehrangebot auch andere Sprachen
- Erläutern, Einordnen und Beurteilen orientsprachlicher Quellen
- Übersetzen arabischer und anderer orientsprachlicher Texte ins Deutsche
- Bewusster, sorgfältiger und differenzierter Umgang mit Sprache und Texten im Rahmen der verschiedenen geisteswissenschaftlichen Arbeitsansätze (historisch-philologisch, hermeneutisch, ideen- und kulturgeschichtlichen) in Wort und Schrift.
… im Bereich Geschichte und Kultur der islamisch geprägten Welt
- Grundlegende Fachkenntnis über die historische und gegenwärtige islamisch geprägte Welt: Geschichte, Kultur, Politik und Gesellschaft:
- Kennen und Erläutern von Ereignissen und Abläufen in der islamischen Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart
- Vertiefte Kenntnis der Entstehung und Entwicklung des Islams bis in die Gegenwart, z.B. Epoche der Omayyaden oder Osmanisches Reich
- Grundlegende Fachkenntnis über die religiösen Zusammenhänge des Orients
- Kenntnis der historischen Entwicklung, zentraler Themen und des theologischen sowie historischen Zusammenhangs der drei monotheistischen Hauptreligionen des Orients Judentum, Christentum und Islam.
- Vertiefte Beschäftigung mit islamwissenschaftlichen Themenkomplexen (z.B. Koranhermeneutik) und Fragestellungen (z.B. Verhältnis zwischen Islam und Moderne)
Darüber hinaus verfügen sie über wichtige fächerübergreifende Methodenkompetenzen (siehe oben „Fächerübergreifende Kompetenzen“)
Über die fächerübergreifenden Kompetenzen (siehe oben) hinausgehend verfügen die Absolventinnen und Absolventen des B. A. Orientalistik über Selbst- und Sozialkompetenzen…
…im Bereich Selbstkompetenz
- hohes Maß an eigenem Engagement, insbesondere bei der Erlernung des Arabischen und mindestens einer weiteren orientalischen Sprache sowie der Organisation und Durchführung eines Sprachkurses im orientalischen Ausland
Folgende Kompetenzen können die Studierenden zusätzlich erwerben:
… im Bereich Sprache
- Sehr gute Beherrschung der arabischen Sprache in Wort und Schrift: Im Rahmen des Studiums wird mindestens das Niveau B2 des GER erreicht.
- Beherrschung der sprachlichen und philologischen Grundlagen des klassischen Arabischen
… im Bereich interkulturelle Kompetenz
- Kennen der Gepflogenheiten und Umgangsformen im orientalischen Ausland durch einen achtwöchigen Sprachkurs im Orient und einen optionalen Auslaufsaufenthalt (ein Semester oder ein Studienjahr) an Partnerinstituten im orientalischen Ausland .
… im Bereich Forschungskompetenz
- Kennen der Wissenschaftspraxis/Forschungstätigkeit durch Teilnahme/Beteiligung an vom Institut organisierten Tagungen und Workshops sowie an Kolloquia des Bayerischen Orientkolloquiums
A) Tätigkeiten im fachnäheren Bereich der Orientalistik
Für folgende Tätigkeiten ist ein Bachelorstudium Orientalistik eine gute Voraussetzung. In den meisten Fällen sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u. a. durch Praktika, Mitarbeit an Projekten, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden.
Redaktion, Moderation (Journalismus, Medien, Selbständigkeit)
- Themen- und Objektrecherche, Aufbereitung der Rechercheergebnisse
- Durchführung und Aufbereitung von Interviews
- Erstellen von Artikeln, Online-Inhalten, Fachpublikationen, pädagogischen Beiträgen, Multimedia-Beiträgen unter mediengerechter Formulierung
Netzwerkarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Museen, NGOs, Kommunikationsagenturen, Selbständigkeit)
- Erstellen von Präsentationen und Informationsmaterial
- Entwicklung von PR-Konzepten
- Entwicklung von Marketingmaßnahmen
- Verfassen von Pressemitteilungen und Presse-Informationsmappen
- Kontaktpflege zu Journalistinnen und Journalisten
Lektorat, Programmentwicklung (Verlagswesen, Selbständigkeit)
- Überarbeitung und Betreuung von Manuskripten
- Projektmanagement
- Kontaktpflege zu Autorinnen und Autoren
- Organisation von Lesungen
Dozententätigkeit, Sprach-, Fremdsprachunterricht, Sprachvermittlung (z.B. Volkshochschulen, freie Bildungsträger, Unternehmen, Agenturen, Selbständigkeit)
- Vermittlung von Sprachkompetenzen in Form von Vorlesungen, Kursen und Übungen an Erwachsene
- Zielgruppengerechte Aufbereitung fachspezifischer Inhalte
- Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen
- Abnahme von Prüfungen
- Übersetzung(smanagement)
- Entwicklung von Lernmaterialien
Kulturwirtschaft, Eventmanagement, Tourismus (z.B. öffentliche Einrichtungen, private Stiftungen, Museen, Verbände, private Kulturorganisationen und Tourismusunternehmen)
- Projektmanagement: Planung, Koordination und Durchführung von Projekten, z.B. Veranstaltungen, Reisen
- Programmerstellung
- Veranstaltungsorganisation
- Qualifizierte Reiseleitung
- Erstellen von Einladungen, Flyern oder Broschüren
- Pflege von Adressdatenbanken, Erstellen von Verteilern
Selbständige Tätigkeit, z.B. in den Bereichen
- Journalismus
- Lektorat
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Dozententätigkeit
- Beratung
- Kulturbereich
- Eventmanagement
- Literaturagentur
- Tourismus
Arbeiten bei Internationalen Organisationen (z.B. Auswärtiges Amt, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ, Auslandshandelskammern – AHK)
- Öffentlichkeits- und Pressearbeit
- Projektmanagement
- Netzwerktätigkeiten
- Veranstaltungsmanagement
Weiterbildung, Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschulen, Bildungsträger, Selbständigkeit)
- Entwicklung von Bildungskonzepten und Weiterbildungsprogrammen
- Veranstaltungsmarketing
- Beratung zum Weiterbildungsangebot
- Akquise und Betreuung von Referentinnen und Referenten
B) Tätigkeiten für Absolventinnen und Absolventen verschiedener geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Studiengänge
Für folgende Tätigkeiten ist ein abgeschlossenes geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftliches Studium eine gute Voraussetzung. Häufig sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u.a. durch Praktika, Mitarbeit in Projekten, Volontariat, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden können.
Personalrecruiting, Personalwesen, Unternehmensberatung (z.B. Unternehmen, Personalberatung, Zeitarbeit)
- Vorauswahl der Bewerbungen
- Organisation und Führen von Bewerbungsgesprächen
- Organisation und Entwicklung von Trainingskonzepten und Personalentwicklungsmaßnahmen
- Erstellung und Entwicklung von Jobprofilen und Stellenausschreibungen
- Organisation von Bewerbermessen und Assessment Centern
Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung (z.B. Marketing-Abteilung in Unternehmen, Werbeagenturen)
- Entwicklung von Marketingkonzeptionen
- Umsetzung von Marketingkonzeptionen in Zusammenarbeit mit Marketingdienstleistern (Grafikbüros, Werbeagenturen, etc.)
- Analyse von Kundenwünschen
- Entwicklung von Vertriebsstrategien
Beratende Berufe: Berufs-, Bildungs- und Studienberatung (z.B. Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Agentur für Arbeit, private Anbieter, Verbände, Stiftungen, Selbständigkeit)
- Führen von Beratungsgesprächen zur Studien- und Berufswahl oder zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen
- Halten von Vorträgen, Leitung von Workshops und Seminaren
- Erstellen von Informationsangeboten (z.B. gedruckte Informationsbroschüren, Internetseiten)
- Öffentlichkeitsarbeit
Hinweise:
Das individuelle Profil jeder Absolventin und jedes Absolventen umfasst mehr als das Fachstudium. Es setzt sich aus vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten fachlicher und überfachlicher Art zusammen.
Die Auflistung der Berufsmöglichkeiten kann nicht vollständig sein: Eine abschließende Auflistung von möglichen beruflichen Tätigkeiten und Einsatzbereichen ist weder sinnvoll noch möglich: Die Komplexität unserer gegenwärtigen Gesellschaft und die hohe Spezialisierung ihrer Akteure erfordern individuelle Bildungs- und Berufswege. Die genannten möglichen beruflichen Einsatzbereiche können daher nur als Beispiele dienen.