B.A. Kulturgeschichte des Christentums
Kompetenzprofil
Der Absolvent/die Absolventin verfügt über einen grundlegenden Überblick über die wichtigsten kulturellen Leistungen des Christentums in historischer Perspektive. Durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den literarischen, historischen und materiellen Quellen des Christentums ist er/sie befähigt, Phänomene unserer christlichen Kultur selbständig zu erschließen, zu deuten und das Christentum als kulturgeschichtliche Kategorie in größeren historischen Zusammenhängen zu verstehen.
In der Auseinandersetzung mit seinem Gegenstand hat der Absolvent/die Absolventin neben einem fundierten Sachwissen zugleich grundlegende Kompetenzen in der Formulierung, Analyse und Bearbeitung wissenschaftlicher Probleme entwickelt, in der Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs sowie in der Präsentation und Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse an eine breitere Öffentlichkeit. Er/sie ist hierdurch befähigt zu einem kritischen Umgang mit den verschiedenen Traditionen des Christentums in kulturgeschichtlicher Perspektive, und dies sowohl auf dem Niveau moderner Forschungsdebatten wie in der verantwortlichen Teilhabe am öffentlichen Leben in den verschiedenen Berufsfeldern.
Ein Bachelorstudium an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie fordert und fördert neben den fachspezifischen Kompetenzen auch eine Vielzahl grundlegender, arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten.
Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie arbeiten
- konzeptionell: Erstellung und Präsentation von Konzepten; konzeptionelle Herangehensweise an Aufgaben; Planung und Darstellung von Maßnahmen zur Erreichung eines bestimmten Ziels
- im Team: teamorientierte Projektarbeit, Planung schriftlicher Arbeiten in der Gruppe mit Definition von Teilaufgaben, Zuordnung der Teilaufgaben an einzelne Gruppenmitglieder, gemeinsame Koordination des Ergebnisses und Qualitätskontrolle
- strukturiert und zielorientiert: Projektmanagement: Eigenständiges und zielorientiertes Erarbeiten wissenschaftlicher Fragestellungen mit mündlicher und schriftlicher Erfassung der Ergebnisse, strukturiertes Analysieren komplexer Sachverhalte für Hausarbeiten, Projektarbeiten, Referate
- wissenschaftlich: wissenschaftlich-kritischer Umgang mit Quellen und Forschungsliteratur: Auswahl der wichtigsten Informationen, logisches Schlussfolgern, kritisches Hinterfragen; systematisches, auch fächerübergreifendes wissenschaftliches Arbeiten; Recherche, Darstellung und Bewertung des Forschungsstandes; Wahl einer angemessenen Forschungsmethode; fachterminologisch korrekte und sprachlich differenzierte Darstellung der Ergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form
- effizienzorientiert: wirkungs- und ergebnisorientierte Arbeitsweise
- kreativ: Bereitschaft zum Mitdenken und Förderung des Kreativpotenzials durch selbständige Bearbeitung studienrelevanter Aufgaben
Und sie besitzen
- Argumentationsfähigkeit: Vertreten der eigenen Position durch Argumentation und Interaktion mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Positionen im wissenschaftlichen Diskurs; Meinungsfähigkeit und Ausbildung eines kritischen Reflexionsvermögens
- Lernfähigkeit: Lernbereitschaft, eigenständige und selbständige Wissensaneignung
- Eigeninitiative: Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, selbstständige Arbeitsweise und Selbstorganisation
- Interkulturelle Kompetenz: Beschäftigung mit fremdsprachigen Texten, Möglichkeit zum Studium im Ausland und Interaktion mit ausländischen Mitstudierenden
- Kommunikations- und Sprachkompetenz: kommunikatives Geschick durch schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit; mündliches und schriftliches Präsentieren von selbst erarbeiteten Ergebnissen unter Verwendung geeigneter Präsentationsmedien
Die Absolventinnen und Absolventen des B.A. Kulturgeschichte des Christentums verfügen über Fach- und Methodenkompetenzen…
… im Bereich historischer Überblick
- Überblick über die Geschichte des Christentums aus kulturgeschichtlicher Perspektive
- Überblick über die wesentlichen historischen Stationen sowie die verschiedenen Quellen und Medien der Überlieferung des Christentums von der Antike bis zur Gegenwart
- Kenntnis und Fähigkeit zur Anwendung der wichtigsten hermeneutischen und philologisch-historischen Methoden zur Interpretation der überlieferten Schrift- und Sachquellen in Hinblick darauf, was sie für die Gestalt und die Bedeutung des Christentums im jeweiligen historischen Umfeld aussagen.
- Kritische Urteilsfähigkeit im Umgang mit den christlichen Traditionen und ein Verständnis größerer kulturgeschichtlicher Zusammenhänge
… im Bereich Wahrnehmung und Analyse von Kunstgegenständen und materialen Kulturzeugnissen
- Überblick über die wichtigsten Objektgattungen und Monumente der christlichen Kunst und Architektur
- Überblick über die Funktion und Bedeutung von christlichen Bild- und Bauwerken
… im Bereich Wahrnehmung und Analyse von religiösen Texten
- Kenntnisse über die theologischen und historischen Aussagen und Kontexte des Alten und Neuen Testaments sowie zentraler Texte der christlichen Tradition
- Fähigkeit, Wechselwirkungen zwischen theologischen Aussagen und der historischen Entstehungssituation der alt- und neutestamentlichen Schriften sowie zentraler Texte der christlichen Tradition zu erkennen
- Kenntnis und Fähigkeit zur Anwendung der wichtigsten hermeneutischen und historisch-kritischen Methoden zur Interpretation der alt- und neutestamentlichen Texte sowie zentraler Texte der christlichen Tradition
… im Bereich Kommunikations- und Methodenkompetenz
- Reflektierter und differenzierter Umgang mit Sprache durch die permanente Analyse von Quellentexten und durch die Formulierung des Analysierten in terminologisch korrekter und sachlich angemessener wissenschaftliche Sprache
- Analytische und argumentative Kompetenz im Umgang mit den verschiedenen Quellen (Texte, Kunst- und Bauwerke und sonstige materiale Zeugnisse) und Phänomenen des Christentums in seiner Bedeutung als Grundlage v.a. der europäischen Kultur
- Fähigkeit, die erworbenen Kenntnisse in unterschiedlichen Medien (Vorträge, Führungen, wissenschaftliche Arbeiten, Essays) zu vermitteln
Darüber hinaus verfügen sie über wichtige fächerübergreifende Methodenkompetenzen (siehe oben „Fächerübergreifende Kompetenzen“).
Über die fächerübergreifenden Kompetenzen (siehe oben) hinausgehend verfügen die Absolventinnen und Absolventen des B. A. Kulturgeschichte des Christentums über Selbst- und Sozialkompetenzen…
… im Bereich Präsentation und Argumentation
- Durch die Abfassung von Hausarbeiten, Referaten und durch aktive Beteiligung in Diskussionen gewonnene Erfahrung, historische und theologische Zusammenhänge selbständig darzustellen
… im Bereich Kulturbewusstsein
- Bewusstsein für die kulturelle Identität von Gesellschaften, die durch das Christentum in seinen unterschiedlichen Traditionen und Ausprägungen geprägt sind.
Der B.A.-Studiengang Kulturgeschichte des Christentums ist im Gegensatz zu ähnlich konzipierten Studiengängen an anderen Universitäten durch einen explizit historischen Zugriff auf die Gegenstände des Studiums geprägt. Er ist zudem besonders profiliert durch das Studium der christlichen Archäologie und Kunstgeschichte sowie des in der gegenwärtigen politischen Lage wieder verstärkt in den Blick gekommenen christlichen Ostens (d.h. der orthodoxen und orientalischen Kirchen).
Folgende Kompetenzen können die Studierenden zusätzlich erwerben:
- Für die vertiefte Erschließung der Quellentexte notwendige philologische Kompetenzen (z.B. Latein, Griechisch, Hebräisch, Syrisch, Koptisch)
A) Tätigkeiten im fachnäheren Bereich des B.A. Kulturgeschichte des Christentums
Für folgende Tätigkeiten ist ein Bachelorstudium Kulturgeschichte des Christentums eine gute Voraussetzung. In den meisten Fällen sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u. a. durch Praktika, Mitarbeit an Projekten, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden.
Beratung öffentlicher, kirchlicher und privater Institutionen im Bereich von Geschichte und Kultur des Christentums und seiner gegenwärtigen Wirkungen, z.B. in den Bereichen
- Referententätigkeit,
- Museumsassistenz,
- Ausstellungskuration,
- Bibliotheks- und Verlagswesen,
- Journalismus,
- Erwachsenenbildung,
- Tourismusbranche,
- Öffentlichkeitsarbeit.
B) Tätigkeiten für Absolventinnen und Absolventen verschiedener geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Studiengänge
Für folgende Tätigkeiten ist ein abgeschlossenes geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftliches Studium eine gute Voraussetzung. Häufig sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u.a. durch Praktika, Mitarbeit in Projekten, Volontariat, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden können.
- Kulturbereich, Tourismus, Eventmanagement (z.B. Kirche, öffentliche Verwaltung, private Stiftungen, Verbände, private Kulturorganisationen)
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Unternehmen im Kunst- und Kulturbereich, öffentliche Einrichtungen, Kirche)
- Erwachsenenbildung, Weiterbildung (z.B. Volkshochschulen, Bildungsträger, Kirche)
- Redaktion, Lektorat, Programmverantwortung (z.B. Verlagswesen, Journalismus, Medien)
- Personalentwicklung, Personalwesen (Unternehmen, Personalberatung, Zeitarbeit)
- Berufs-, Bildungs- und Studienberatung (Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Agentur für Arbeit)
Hinweise:
Das individuelle Profil jeder Absolventin und jedes Absolventen umfasst mehr als das Fachstudium. Es setzt sich aus vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten fachlicher und überfachlicher Art zusammen.
Die Auflistung der Berufsmöglichkeiten kann nicht vollständig sein: Eine abschließende Auflistung von möglichen beruflichen Tätigkeiten und Einsatzbereichen ist weder sinnvoll noch möglich: Die Komplexität unserer gegenwärtigen Gesellschaft und die hohe Spezialisierung ihrer Akteure erfordern individuelle Bildungs- und Berufswege. Die genannten möglichen beruflichen Einsatzbereiche können daher nur als Beispiele dienen.