Stipendien als Möglichkeit, die Promotion zu finanzieren

Symbolbild für Stipendium
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Interview mit Stipendiatin Marlene Compton

Finanzielle Sicherheit, Mentoring, zeitliche Flexibilität – die Vorteile eines Promotionsstipendiums sind vielseitig und zahlreich. Auch die Angebote und Voraussetzungen können sehr unterschiedlich sein und so stehen Promovierende und Promotionsinteressierte vor der Herausforderung, das Stipendienprogramm ausfindig zu machen, das am besten zu ihnen passt.

Also, wo anfangen? Wie bewerben? Marlene Compton, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Anglistische Literatur- und Kulturwissenschaft, ist seit Februar 2025 Stipendiatin des Marianne Plehn-Programms, einer Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Im Interview gibt sie Auskunft über die Unterstützung an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie, den Bewerbungsprozess und teilt hilfreiche Tipps für alle, die sich ebenfalls für ein Promotionsstipendium interessieren.

Frau Compton, herzlichen Glückwunsch zum Stipendium! Das Thema und Angebot an Stipendien ist ja erst einmal groß – wie und wo haben Sie sich informiert?

Marlene Compton: Die erste Anlaufstelle war das Büro für Forschung an unserer Fakultät. Zusammen mit meiner Betreuerin habe ich einen Termin mit Frau Dr. Glass vom Büro für Forschung ausgemacht, die uns einen Überblick der Stipendienlandschaft gegeben und dazu beraten hat, welche Träger für mein Dissertationsprojekt und Profil in Frage kommen. Für die weitere Recherche habe ich zum einen die Materialien der Stipendienträger genutzt, aber auch vor allem den Austausch mit Geförderten gesucht.

Marlene Compton (Foto: Albrecht Kleinlein)

Wie lief der Bewerbungsprozess ab?

Marlene Compton: Die Bewerbung für ein Stipendium der BMBF-geförderten Träger, den dreizehn großen Förderungswerken, bedarf vor allem eins: Geduld. Die Bearbeitung, Begutachtung und Auswertung der Bewerbungen dauern in der Regel vier bis sechs Monate. Das bedeutet, man muss frühzeitig anfangen, die Unterlagen vorzubereiten. Die diversen Träger verlangen nicht alle dieselben Materialien und verfolgen unterschiedliche Ansätze in der Auswahl, aber ihnen ist gemeinsam, dass sie nicht nur das Projekt, sondern auch die Person fördern. Deshalb ist nicht nur ein sorgfältig ausgearbeitetes Exposé unabdingbar, sondern es muss auch die eigene Passung zum Träger zwingend deutlich gemacht werden.

Wie lauten die Konditionen?

Marlene Compton: Da die dreizehn großen Förderungswerke alle von derselben BMBF-Richtlinie finanziert werden, ist das monatliche Grundstipendium bei allen gleich. Jedoch variieren Forschungspauschalen, Auslandsgelder und weitere Angebote der Stiftungen.

Auch ist bei allen vorgegeben, dass das Arbeiten neben dem Stipendium nur sehr begrenzt möglich ist: Außerhalb der Universität sind pro Woche nur fünf Stunden Arbeit erlaubt, an der Universität zehn Stunden in der Woche.

Promovierende an bayrischen Universitäten haben die Option, sofern sie über die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert werden, sich auf das Marianne-Plehn-Programm zu bewerben und darüber eine Viertelstelle einzuwerben.

 

Auf welche Vorteile des Stipendiums freuen Sie sich?

Marlene Compton: Die Studienstiftung und das Marianne-Plehn-Programm bieten herausragende Angebote zur Vernetzung und ideellen Förderung. Besonders freue ich mich über die Kombination von Stelle und Stipendium, die mir erlaubt, weiterhin am universitären Alltag teilzuhaben, aber auch die Vorteile einer Förderung durch die Stiftung wahrzunehmen, wie z.B. Förderung von Auslandsaufenthalten oder diverse Akademien.

 

Welche Tipps haben Sie für andere Promovierende oder Interessierte, die sich für ein Stipendium bewerben möchten?

Marlene Compton: Mein aller größter Tipp ist, sich mit anderen auszutauschen. Ich empfehle wärmstens, die Expertise des Büros für Forschung zu nutzen und das Gespräch mit Personen zu suchen, die den Bewerbungsprozess bereits hinter sich gebracht haben. Die Prosa dieser Unterlagen ist eine, die von Erfahrung profitiert. Ich bin allen, die mir in dieser Sache geholfen haben, äußerst dankbar und möchte unbedingt auch für Personen eine Ansprechpartnerin sein, die sich dafür interessieren.

 

Vielen Dank für das Interview!

Mehr Informationen zur Forschungsförderung auch für Forschende in der Qualifikationsphase und eine Stipendiendatenbank finden Sie hier:

https://www.phil.fau.de/forschung/forschungsfoerderung/