20 Jahre Sommercamp

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Foto: Bürgerstiftung NürnbergToni Mader

Auch dieses Jahr hat der Lehrstuhl für Didaktik des Deutschen als Zweitsprache mit finanzieller Förderung durch die Bürgerstiftung wieder ein Sommercamp in Nürnberg organisiert – und zwar bereits zum 20. Mal!

Sommercamp bedeutet für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren zwei Wochen Spaß, Bewegung und spielerische Verbesserung der Deutschkenntnisse. Es gibt immer ein Rahmenthema, das dieses Jahr ‚Leben in der Zukunft‘ hieß und vom Lehrstuhl für Fachdidaktik der Biologie unterstützt wurde. Studierende der Didaktik des Deutschen als Zweitsprache haben die Möglichkeit, an diesem Projekt als Förderlehrkräfte mitzuwirken, vorab didaktische Konzepte mit verschiedenen Schwerpunkten zu entwickeln und diese dann in Gruppen von etwa acht Kindern umzusetzen.

 

Prof. Dr. Magdalena Michalak
Lehrstuhl für Didaktik des Deutschen als Zweitsprache
(Foto: Georg Pöhlein)

Zum 20-jährigen Jubiläum des Sommercamps wirft Projektleiterin Prof. Dr. Magdalena Michalak im Kurzinterview einen Blick zurück auf die vergangenen Jahre und voraus auf die kommenden.

Woran denken Sie bei 20 Jahre Sommercamp gerne zurück?

Ich denke immer gern an die Kinder, die teilweise drei oder vier Jahre nacheinander an dem Sommercamp teilnehmen. Sie kommen immer wieder, weil es ihnen so gut gefällt. Einige von ihnen arbeiten dann ehrenamtlich weiter mit und helfen bei der Durchführung des Sommercamps. Ich denke an diese Kinder, die anfangs kein Wort Deutsch sprechen können oder es sich nicht zutrauen und die nach dem Sommercamp wie aufgeblüht sind und keine Hemmungen haben, mit anderen zu kommunizieren. Ich denke immer gern daran, was man im Sommercamp beobachtet und was uns auch wissenschaftlich beschäftigt hat.

 

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Für die Kinder spielt es keine Rolle, wie gut jemand Deutsch spricht, viel wichtiger sind die Aufgaben und die Projekte, die man gemeinsam gestaltet und in denen man eigene Stärken unabhängig von Sprache zeigen kann. Das Gemeinsame verbindet. Teamfähigkeit ist auch das A und O bei den Studierenden, die als Förderlehrkräfte im Sommercamp arbeiten. Bei dieser Gruppe denke ich immer gern an ihre Unsicherheit vor dem Start des Sommercamps und daran, wie reich an Erfahrungen sie das Sommercamp verlassen, wie sicher sie durch die Mitarbeit während der zwei Wochen werden. Und ihre kreativen Ideen überraschen mich immer wieder.

Das Sommercamp ist sicherlich mit viel Organisation verbunden, oder?

Auf jeden Fall! Und mit dem Aufwand kommt die Unsicherheit, ich frage mich immer: Finden wir jemanden, der zuverlässig und kompetent ist und die Organisation und den Unterricht übernimmt? Werden die Kinder zufrieden sein? Werden wir ein gutes Angebot schaffen können? Und ich bin jedes Jahr erstaunt, wie gut es klappt. Vor allem dank der guten Kooperation und dank meinem sehr guten Lehrstuhlteam. An dieses geht mein größter Dank!

Was planen Sie oder wünschen Sie sich für die nächsten Jahre Sommercamp?

Ich würde das Projekt Sommercamp gern fortsetzen, weil es ein gutes soziales Projekt, ein Lehr-Forschungsprojekt ist, mit dem wir einiges für die Region tun und auch einen großen Beitrag für die Lehre und die Forschung im Bereich Sprachförderdung und Sprachbildung leisten. Ich wünsche mir, dass dieses Projekt mit so einer langen Tradition an der Universität und auch in der Stadt Nürnberg wahrgenommen und zu einem festen Bestandteil wird. Es wäre schön, wenn wir für die Organisation eines Sommercamps eine Person fest einstellen könnten. Es ist ein sehr schönes Projekt, das aber sehr viel Arbeit und Kreativität unsererseits voraussetzt.

Vielen Dank für die Einblicke in 20 Jahre Sommercamp!

Weitere Informationen:

https://www.didaz.phil.fau.de/forschung/lehrprojekte/sommercamp/