Neuer Sonderbeauftragter gegen Antisemitismus an der FAU: Prof. Dr. Lutz Edzard

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Prof. Dr. Lutz Edzard (Foto: Dorothea Dietzel)

Prof. Dr. Lutz Edzard ist neuer Sonderbeauftragter gegen Antisemitismus an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Er übernimmt das Amt von Prof. Dr. Katharina Herkendell, die ihr beruflicher Weg zum Jahresende an die TU Berlin führt. 

Lutz Edzard bringt für diese Position eine einzigartige fachliche Expertise mit: Der Inhaber des Lehrstuhls für Lehrstuhl für Arabistik und Semitistik an der FAU ist mit Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients intensiv vertraut, spricht und unterrichtet neben Arabisch auch Ivrit (Modernes Hebräisch).

Sein Werdegang begann mit einem Masterstudium der Semitistik, Arabistik, Theoretischen Linguistik, Logik und Wissenschaftstheorie in Bonn und München. In Anschluss promovierte er an der University of California, Berkeley, in arabischer und semitischer Linguistik. Es folgten die Habilitation im Fach Semitistik an der Universität Bonn, wissenschaftliche Gastaufenthalte bei den Vereinten Nationen und an der New York University. An der Universität Oslo übernahm er 2002 die Professur für semitische Sprachwissenschaft; 2013 kehrte er nach Deutschland zurück und leitet seitdem den Lehrstuhl für Arabistik und Semitistik an der FAU.

Für sein neues Amt möchte Edzard verschiedene Schwerpunkte setzen: „Neben den Aufgaben als Ansprechpartner und Anlaufstelle für entsprechende Vorfälle sowie regelmäßigem Kontakt zu jüdischen Gemeinden, Diplomat/-innen und anderen Partner/-innen in der Region möchte ich Veranstaltungen organisieren, in denen nicht nur die historische Verantwortung Deutschlands für Israel angesprochen wird, sondern auch alle einschlägigen Probleme und Problemgruppen thematisiert werden. Wir hatten ja schon zwei wichtige Vorlesungsreihen zu diesem Thema, für die Katharina Herkendell und Heiner Bielefeldt verantwortlich gezeichnet haben; an der ersten Vorlesungsreihe war ich auch selbst mit einem begriffsgeschichtlichen Vortrag beteiligt. Auch gemeinsame Exkursionen in der Region, zum Beispiel zum Jüdischen Museum in Fürth oder jüdischen Friedhöfen und weiteren Lokalitäten in der Region könnten eine gute Basis für weiteren Diskurs sein. Im kommenden November werde ich im Auftrag der FAU Kraków und Auschwitz besuchen.“

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger freut sich auf die Zusammenarbeit: „Ich bin froh, dass Lutz Edzard sich auf meine Bitte hin für das Amt zur Verfügung gestellt hat. Wir hätten keinen geeigneteren Kandidaten finden können. Angesichts der gesellschaftspolitischen Herausforderungen dieser Tag ist es gut, einen ausgewiesenen Experten für Nahost-Themen an unserer Seite zu wissen.“

Edzards Vorgängerin Prof. Dr. Katharina Herkendell spricht Hornegger dezidiert seinen Dank aus: „Wir können Katharina Herkendell für ihr umfangreiches Engagement in Ihrer Zeit als Sonderbeauftragte gegen Antisemitismus gar nicht genug danken. Sie hat sich in ihrer offenen und vermittelnden Art in einer wirklich schwierigen Zeit intensiv für betroffene Studierende und Beschäftigte eingesetzt und war immer ansprechbar für Sorgen und Fragen. Für ihre Zeit an der TU Berlin wünschen wir ihr alles Gute und viel Erfolg.“

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Lutz Edzard
Lehrstuhl für Arabistik und Semitistik
lutz.edzard@fau.de

https://www.orientalistik.phil.fau.de/lehrstuehle/arabistik-und-semitistik/