„Interdisziplinarität eröffnet mir vielfältige berufliche Möglichkeiten“ – Interview mit Laura Bisinger, Studentin der Gerontologie
Im Sinne des FAU-Jahresthemas „FAUgemeinsam“ stellen Studierende in Interviews ihre interdisziplinären Studiengänge vor, für die Menschen über ihre Fächergrenzen hinaus zusammenarbeiten. Heute zeigt Laura Bisinger ihren Studiengang Gerontologie.
Was studierst du? Kannst du kurz erklären, worum es in deinem Studiengang geht?
Ich studiere Gerontologie im Master. Der Begriff „Gerontologie“ bedeutet eigentlich Alters- und Alternwissenschaften. Das Studium umfasst inhaltlich also vor allem die Lehre vom Alter, vom alt werden und alt sein, aber auch die Personengruppe der alten Menschen an sich. Dieser Themenbereich wird in meinem Studium aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Man lernt unter anderem die medizinische, psychologische, biologische, rechtliche, soziale und auch gesellschaftliche Sichtweise zum Thema Alter und Altern kennen.
Dein Studiengang ist interdisziplinär aufgebaut. Merkst du das? Und war dies für dich auch ein Grund für die Studienwahl?
Ja, die Interdisziplinarität merke ich sehr. Wie schon erwähnt zeigt sie sich besonders stark durch die vielen verschiedenen Perspektiven auf das Thema Alter und Altern sowie in der Kombination und Verzahnung dieser Aspekte. Die Interdisziplinarität war bei der Wahl meines Studiums zwar nicht das zentrale Entscheidungskriterium, hat mich dann aber zusätzlich überzeugt, nachdem ich mich genauer über den Studiengang und auch die interdisziplinäre Ausrichtung informiert hatte. Mich begeistert vor allem, dass sich durch diese Interdisziplinarität später vielfältige berufliche Möglichkeiten eröffnen und man sein Wissen in vielen Bereichen der Gesellschaft und der freien Wirtschaft einsetzen kann.
Ist dein Studium mit mehr Aufwand verbunden, dadurch, dass du an mehr als einer Fakultät studierst?
Nein, gar nicht. Ich studiere nur an der Philosophischen Fakultät, im Fachbereich Theologie, und meine Vorlesungen finden immer im selben Hörsaal am Institut für Psychogerontologie (IPG) im Norden der Nürnberger Innenstadt statt. Auch was die digitalen Plattformen der FAU betrifft, ergeben sich für mich und meine Kommiliton/-innen keine Nachteile. Außerdem finde ich die Lehre am IPG sehr gut organisiert, weshalb für die Studierenden kein inhaltlicher Mehraufwand entsteht. Allerding wird im Master „Gerontologie“ ein hohes Maß an Selbststudium gefordert, wodurch man dort einen starken Unterschied zum Bachelor feststellen kann.
Was gefällt dir am besten an deinem Studiengang?
Mir gefällt besonders gut, dass wir in den Vorlesungen und Seminaren nur sehr kleine Gruppen von Studierenden sind. Dadurch bietet sich viel Raum für Diskussionen und Interaktion, was die Vorlesungen abwechslungsreich und interessant macht. Auch den engen Kontakt zu den Dozierenden empfinde ich als positiv, da diese selbst sowohl praktische Erfahrungen mitbringen, als auch in den verschiedensten Bereichen forschen. Deshalb gestalten sie ihre Vorlesungen immer sehr realitätsnah und spicken diese mit vielen Praxisbeispielen.
Was würdest du Personen raten, die sich für dein Fach interessieren?
Mein wichtigster Rat ist: selbst wenn du aus einem Bereich kommst, der zu Gerontologie auf den ersten Blick nicht so passt: trotzdem bewerben! Alter und Altern geht uns alle etwas an und greift in so viele Lebensbereiche hinein. Darüber macht man sich nur vorher meist keine Gedanken, aber im Studium bin ich immer wieder fasziniert, welche Bereiche die Gerontologie tangiert. Was ich auch empfehlen kann: mir hat es beim Studium viel geholfen, vorher ein bisschen Praxiserfahrung zu sammeln – zum Beispiel durch Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Dadurch kann man die Studieninhalte dann viel besser einordnen und sich in den oft aufkommenden Diskussionen aktiv beteiligen.