auditorium maximum: Kleine Fächer – Große Potenziale

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Kleine Fächer-Wochen

HRK-/BMBF-geförderte Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2019/20

Im Wintersemester 2019/20 fanden an der FAU die von HRK und BMBF geförderten „Kleine Fächer-Wochen“ statt. Dabei ging es insbesondere darum, die Öffentlichkeit auf diese seltenen Fächer aufmerksam zu machen und so eine größere Bekanntheit zu erlangen. Auch wissenschaftsintern sollte das Projekt dazu beitragen, andere Disziplinen auf die Kleinen Fächer aufmerksam zu machen, um die inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit zu fördern.

Weitere Informationen:

zu Kleine Fächer an der FAU

 

18./19. Februar: Retreat der Kleinen Fächer in Waischenfeld

Sind die Kleinen Fächer wirklich „klein“ oder sind sie eher selten?

Zum Abschluss der Kleinen Fächer-Wochen an der FAU waren Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Fächer zu einem Retreat auf dem Forschungscampus Waischenfeld eingeladen. In diesem eineinhalbtägigen Workshop ging es darum, das Projekt zu reflektieren, die weitere Zusammenarbeit zu planen, sich untereinander zu vernetzen und neue Unterstützungsangebote – insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs – zu entwickeln.

Kleine Fächer treffen sich
Von der Arabistik über Computerlinguistik und Psychogerontologie bis zur Wissenschaftsgeschichte tauschten sich die Forscherinnen und Forscher über ihre Erfahrungen als „kleines“ Fach aus (Foto: K. Bischof)

Nach Begrüßung durch die Organisatoren Dr. Cordula Glass und Dr. Robert Fischer vom Büro für Forschung sowie durch Dekan Rainer Trinczek ging es um aktuelle Entwicklungen und die Außenwirkung der Kleinen Fächer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten unter anderem darüber, inwiefern ihre Fachgebiete bei der Beantragung von Forschungsprojekten eventuell benachteiligt sind und welche Assoziationen das Wort „klein“ hervorruft. Denn Kleine Fächer sind eigenständige Fächer und keine Hilfswissenschaften, daher sollten sie vielleicht besser „seltene Fächer“ genannt werden.

Die Referenten des Büros für Forschung stellten außerdem die agilen Forschungsstrukturen und aktuelle Förderformate – teilweise speziell für Kleine Fächer – vor und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler skizzierten im Anschluss Ideen für Projekte.

Der zweite Tag stand ganz im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarkeit der Kleinen Fächer. Die Presseschau aus gesammelten Artikeln und Pressemeldungen zu den Kleinen Fächer-Wochen an der FAU ließ das Projekt noch einmal Revue passieren. Die einstimmige Meinung war, dass die Kleinen Fächer schon etwas mehr in den Fokus gerückt sind, man jetzt aber unbedingt an das Projekt anknüpfen müsse, um das Bewusstsein für ihre Relevanz zu schärfen und um angehende Studierende von den Kleinen Fächern zu begeistern.

Die Kleinen Fächer-Wochen mögen zwar nun vorbei sein, doch ein Schattendasein werden die Kleinen Fächer nicht fristen. Vielleicht gerade wegen ihrer Größe sind sie facettenreich, forschungsstark und innovativ. Kurz gesagt: Kleine Fächer leisten Großes!

29.01.2020: „Vom Untergrund ins Internet“ – Archäologische Wissenschaften stellen neue Imagebroschüre vor

Buch ist ein gelungenes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Kleinen Fächer

Die Herausgeber der Imagebroschüre: Prof. Dr. Ute Verstegen, Dr. des. Will Kennedy (in Vertretung für Prof. Dr. Andreas Grüner und Prof. Dr. Corinna Reinhardt), Prof. Dr. Doris Mischka und Prof. Dr. Thorsten Uthmeier (Foto: K. Bischof)

Am 29. Januar 2020 fand die Vorstellung der neuen Imagebroschüre der Archäologischen Wissenschaften statt. Der Einladung folgten zahlreiche Studierende, Mitarbeiter*innen und Gäste, die sich für Archäologie interessieren. Prof. Dr. Doris Mischka von der Ur- und Frühgeschichte stellte die Broschüre vor und betonte, dass diese mit 236 Seiten und rund einem Kilogramm Gewicht durchaus als Buch durchgehen darf.

Dass in dem Buch viel Zeit und Arbeit steckt, sieht man, und so dankte Professorin Mischka auch im Namen der weiteren Herausgeber Andreas Grüner und Corinna Reinhardt (Klassische Archäologie), Thorsten Uthmeier (Ur- und Frühgeschichte) und Ute Verstegen (Christliche Archäologie) allen Beteiligten herzlich, die an dem Buch mitgewirkt haben. „Wir können stolz auf das Buch sein, denn es zeigt, was wir die letzten Jahre geleistet haben“, so Doris Mischka.

Die Imagebroschüre bietet einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten, Forschungen und Personalia der drei Institute Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte und Christliche Archäologie, die gemeinsam auch den Studiengang Archäologische Wissenschaften betreiben. Von der Fränkischen Schweiz bis nach China und Namibia, vom Anbeginn der Menschheit bis in die Gegenwart, von der Arbeit mit dem Spaten bis zu neuesten, computergestützten Analysen – alles ist dabei und zeigt sowohl ein eindrucksvolles Bild von drei effektiv miteinander und auch weiträumig interdisziplinär vernetzten Disziplinen als auch, dass weder Archäologie noch Kleine Fächer verstaubt sind.

Studierende, Dozierende und Mitarbeiter*innen der drei Institute (Foto: K.Bischof)

Auch Dr. Robert Fischer, Forschungsreferent der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie und Projektkoordinator der „Kleine-Fächer-Wochen“ an der FAU, lobte in seinem Grußwort die Imagebroschüre als gelungenes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Kleinen Fächer.

Um die Sichtbarkeit der drei Archäologischen Wissenschaften zu erhöhen, wurde bereits 2017 eine Imagebroschüre publiziert, die ihre Aktivitäten in Forschung und Lehre gut verständlich und reich bebildert darstellt. Mit Mitteln des BMBF im Rahmen der „Kleine Fächer-Wochen“ konnte nun die umfangreichere Ausgabe „Vom Untergrund ins Internet“ umgesetzt werden.

Das Buch ist auf Anfrage bei den Instituten erhältlich, mehr dazu erfahren Sie hier: www.uf.phil.fau.de/forschung-publikationen

 

 

02.12.2019: „Wissenschaft im Schloss“

Paläontologie entstaubt – Neue Forschungsziele eines alten Fachs

Prof. Wolfgang Kießling räumt mit Vorurteilen zu seinem Fach „Paläontologie“ auf (Foto: K. Bischof)

An Dinosaurier und Fossilien denken viele Menschen, wenn sie Paläontologie hören – und, dass dies sicher eine interessante, gleichzeitig aber auch staubige Angelegenheit ist. Was die Paläontologie jedoch zu Themen beiträgt, die die Gesellschaft, Politik und die Wirtschaft beschäftigen, verdeutlichte Professor Dr. Wolfgang Kießling am 2. Dezember in der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft im Schloss“.

Als Professor für Paläoumwelt befasst er sich unter anderem mit ausgestorbenen Arten und damit tatsächlich mit Fossilien. Diese dienen als Informationsträger, denn anhand der versteinerten Knochen und ihren Fundorten lassen sich nicht nur Rückschlüsse auf die jeweiligen Tiere, zum Beispiel zu ihrem Aussehen oder ihrer Ernährung ziehen, sondern auch auf Ökosysteme und Umweltbedingungen über einen Zeitraum von Millionen von Jahren.

So können Paläontologen untersuchen, wie sich das Klima verändert hat und welche Auswirkungen das auf Flora und Fauna hatte. Dieses Wissen ist es, was Paläontologen laut Professor Kießling, der auch Mitautor des nächsten Weltklimaberichts ist, mehr nutzen und anwenden sollten. Sie können zu den großen Fragen der heutigen Zeit, wie Klima- und Umweltschutz, beitragen und auch die Argumente von Klimaskeptikern widerlegen.

Die zahlreichen Fragen aus dem Publikum zeigten, dass Professor Kießling und seine Kollegen den Nerv der Zeit treffen. Vielen Dank für den kurzweiligen Vortrag!

 

06.11.2019: „Wie tickt eigentlich…“ Kunstpädagogin trifft Computer-
linguisten

Einblick in zwei „Kleine Fächer“, die völlig unterschiedlich sind – oder etwa nicht?

Am 6. November trafen Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer, Lehrstuhlinhaberin für Kunstpädagogik, und Prof. Dr. Stefan Evert, Lehrstuhlinhaber für Korpus- und Computerlinguistik, aufeinander, um in kurzen Vorträgen ihre Fächer vorzustellen.

Was ist dran am Klischee des jeweiligen Fachgebiets? Diese Frage klärt das Format „Wie tickt eigentlich…“ (Foto: K. Bischof)

Beide Vorträge zeigten anschaulich, wie die Fachbereiche an Forschungsfragen herangehen, welche wichtigen Begriffe es gibt und wie der Forschungsalltag aussieht – und machten ganz nebenbei die Leidenschaft der beiden Referenten für ihren jeweiligen Fachbereich deutlich. Von der philosophischen Frage „Was ist eigentlich Kunst?“ zu einem Fachgebiet, in dem alles quantifizierbar sein muss, war es an diesem Abend nur ein kleiner Schritt.

In einem Vorher-/Nachher-Check konnten die Teilnehmer außerdem abgleichen, was sie zu Beginn der Veranstaltung über die beiden Fächer dachten und wussten und wie es danach aussah.

Vielen Dank an Frau Prof. Liebmann-Wurmer und Herrn Prof. Evert für den unterhaltsamen Einblick in ihre Fachgebiete und die Erkenntnis, wie diese „ticken“.

 

23.10.2019: „OrchidTalks“ – Wissenschaftskommunikation in den Kleinen Fächern

Alles andere als altmodisch: Wie der Lehrstuhl Christliche Archäologie Youtube nutzt

Am 23. Oktober lud der Lehrstuhl Christliche Archäologie zur Veranstaltung „Orchid Talks – Wissenschaftskommunikation in den Kleinen Fächern“ ein. Als Referentinnen waren Andrea Geipel, Expertin für Wissenschaftskommunikation am Deutschen Museum, und Dr. Kathrin Zimmer, Koordinatorin der Themenplattform Bildung, Wissenschaft und Kultur am Zentrum Digitalisierung.Bayern, zu Gast.

Nach einer kurzen Einführung von Professorin Dr. Ute Verstegen, Lehrstuhlinhaberin für Christliche Archäologie, in das Thema „Kleine Fächer“ übernahm ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Lara Mührenberg und stellte das Projekt „CA 2.x – Einführung in die Christliche Archäologie im inverted classroom“ vor.

Prof. Verstegen begrüßt die Teilnehmer (Foto: K. Bischof)

Hierbei geht es um die Entwicklung und Herstellung von Lehrvideos, um das Einführungsseminar, das viele Studierende besuchen, zu entlasten und zu verbessern. „Inverted classroom“ bedeutet hierbei, dass die Studierenden die Videos vor der jeweiligen Lehrveranstaltung ansehen, um sich vorzubereiten, statt wie oft üblich Inhalte von Vorlesungen nachzubereiten.

Die Lehr- und Lernvideos sind auf dem Youtube-Kanal des Lehrstuhls „Investigatio CA“ veröffentlicht, damit auch andere Interessierte an Schulen, Hochschulen und der Erwachsenenbildung diese nutzen können.

Mehr zum Projekt der Christlichen Archäologie gibt es unter:

https://www.ca.phil.fau.de/forschung/projekte/ca-2-x/

Hier geht es zum Youtube-Channel der Christlichen Archäologie:

https://www.youtube.com/channel/UCaD687K1-gMm5PXf_VHjfcA

Videos im Comicstil (Zeichnungen von Lara Mührenberg)

 

Dass Professorin Verstegen und ihre Mitarbeiter*innen mit ihrem Projekt schon vieles richtigmachen, bestätigte Andrea Geipel, die sich als Expertin für Wissenschaftskommunikation auf Youtube spezialisiert hat. In ihrem Vortrag gab sie Tipps zur Aufbereitung von Inhalten und zur Videoproduktion sowie praktische Infos zum Umgang mit der Plattform.

Dr. Kathrin Zimmer zeigte zum Abschluss des Workshops noch ein paar Best Practice-Projekte, wie zum Beispiel den Kultur-Hackathon ‚Coding da Vinci Süd‘ und das Messenger-Projekt ‚„Ich, Eisner!“ 100 Jahre Revolution in Bayern‘.

Die Projekte sind unter folgenden Links zu finden:

https://codingdavinci.de/events/sued/

br.de/icheisner

 

14.-19.10.19: Podiumsdiskussion und Posterausstellung „Politische Rituale und Machtinszenierungen im globalen Vergleich“

Diese Podiumsdiskussion widmet sich dem globalen Vergleich von politischen Ritualen im öffentlichen Raum im 20. Jahrhundert. Rituale und Inszenierungen von politischer Macht im nationalen und internationalen Kontext (Gipfeltreffen, Staatsbesuche, Kapitulationen, Vertragsschlüsse, Prachtbauten, Militärparaden und Protestmärsche etc.) sind immer Ausdrücke politischer Macht(ansprüche), müssen jedoch sozial und kulturell spezifisch verstanden werden. Ein multimedialer Vergleich von politischer Machtinszenierung in China, dem Nahen Osten, der Sowjetunion, den USA und Westeuropa soll im Rahmen einer Posterausstellung in der UB neue Einblicke liefern (14.-19.10.2019). Begleitet wird die Ausstellung von einer Podiumsdiskussion am 16.10.2019 (18-20h) im Kollegienhaus (Universitätsstraße 15, 91054 Erlangen). TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion sind Daniel Leese (Sinologie, Univ. Freiburg), Christoph Lutz-Scheurle (Kulturwissenschaften, FH Dortmund), Simone Derix (Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte, FAU), Thomas Demmelhuber (Lehrstuhl für Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens, FAU) und Marc Matten (Sinologie, FAU, Moderation).

Die Veranstaltung richtet sich an die breite Öffentlichkeit und soll helfen, rezente nationale und internationale politische Events und Inszenierungen als Teil politischer Diskurse reflektierter zu verstehen.