Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis für Prof. Dr. Heike Paul

Foto: Prof. Dr. Heike Paul
Prof. Dr. Heike Paul (Bild: FAU/KL)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet  Prof. Dr. Heike Paul, Inhaberin des Lehrstuhls für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft, mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2018 aus. Frau Paul zählt zu den renommiertesten Vertreterinnen und Vertretern der Amerikanistik in der Bundesrepublik. Der Preis würdigt neben ihren wissenschaftlichen Leistungen aber auch  ihre hohe internationale Sichtbarkeit, sowie ihre herausragende Rolle als transatlantische Netzwerkerin.

Bereits als Nachwuchswissenschaftlerin hat Heike Paul sich mit ihren breit gefächerten Arbeiten zur amerikanischen Literatur, Kulturtheorie und Populärkultur national wie international Renommee erarbeitet. An der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie brachte sie ihre Expertise in das interdisziplinäre DFG-Graduiertenkolleg 706 „Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz“ ein, dessen stellvertretende Sprecherin sie mehrere Jahre war. Seit 2011 fungiert sie als Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs 1718 „Präsenz und implizites Wissen“.

Ihre herausragenden wissenschaftlichen Erkenntnisse finden sich auf dem Gebiet des transatlantischen Kulturkontakts und thematisieren Phänomene kultureller Mobilität. Sie ist eine Autorität auf dem Gebiet der amerikanischen Mythen, die sie auf innovative Weise in unterschiedlichen gesellschaftlichen Funktionsbereichen (Kunst, Politik, Religion) aufspürt. Fundierende Mythen sieht sie als eine zentrale Dimension in der Erforschung kollektiver Identitäten, ihrer historischen Entwicklung, ihrer impliziten Gehalte sowie der politischen Institutionen, die sie tragen.

Sowohl an der Fakultät und Universität als auch in ihrer scientific community hat sie darüber hinaus diverse Funktionen inne. So fungiert sie als Vorsitzende des Promotionsausschusses, ist 1. Vorsitzende des Fördervereins Familie und Wissenschaft und ist Direktorin der Bayerischen Amerika Akademie (BAA) in München und Mitherausgeberin der Schriftenreihe der DGfA. Für Studierende engagiert sie sich insbesondere als Fulbright Contact/Vertrauensdozentin und Vorsitzende der Kommission zur Vergabe der USA-Stipendien an der FAU.


Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich verliehen und ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Summe von jeweils 2,5 Millionen Euro verliehen werden. Ziel des Leibniz-Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über die Preisträgerinnen und Preisträger trifft der Hauptausschuss aufgrund einer Empfehlung eines Auswahlausschusses. Beim diesjährigen Verfahren wurden 136 Bewerbungen eingereicht, aus denen das Gremium 11 Preisträger (ein geteilter Preis) ausgewählt hat. Verliehen werden die Leibniz-Preise 2018 am 19. März in Berlin.