Reformation im Museum: Vergleichende Analyse der Jubiläumsausstellungen
2017 wird das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert. Die Reformation ist ein zentrales Ereignis der deutschen und der europäischen Geschichte, dessen Fernwirkungen in Religion, Kunst und Kultur bis heute zu beobachten sind. Aus diesem Anlass finden mehrere Großausstellungen in Deutschland statt, die Voraussetzungen, Transformationsprozesse und Nachleben der Reformation auf ganz unterschiedliche Weise deuten und fortschreiben.
Für Kuratoren, Museologen, (Kunst-)Historiker und Theologen ergibt sich so die noch nie dagewesene Situation, die verschiedenen Ausstellungskonzeptionen zum selben Thema mit ihren unterschiedlichen politischen und inhaltlichen Vorgaben, Schwerpunktsetzungen, Interpretationen und Gestaltungsweisen vergleichend analysieren zu können. Wird die Reformation als primär religiöses oder politisches Ereignis wahrgenommen? Wie können komplexe historische Zusammenhänge am besten veranschaulicht werden? Wie antworten die Ausstellungen auf die zunehmende Säkularisierung bzw. religiöse Radikalisierung in der modernen Gesellschaft? Welche Bedeutung wird der Reformation für die politische, kulturelle (und eventuell auch religiöse) Sinnstiftung heute zugeschrieben?
Das Thema „Jubiläumsausstellungen“ wird für die Museumskultur der Zukunft immer wichtiger, ist wissenschaftlich bislang aber noch kaum reflektiert. Der museologische Studienkurs wendet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs der Kuratorenszene sowie an (Kunst-)Historiker/innen und Theolog/inn/en, denen an der Vermittlung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse gelegen ist. Unter Beteiligung renommierter Expert/inn/en aus Wissenschaft und Museum sollen die Ausstellungsprofile der Jubiläumsschauen in Berlin, Coburg, Nürnberg, Wittenberg und auf der Wartburg kritisch untersucht und Kriterien für die erfolgreiche (eigene) Konzeption von Ausstellungen erarbeitet werden. Der Kurs findet als Kombination aus theoretischer Reflexion und Feldforschung teils an der Uni Erlangen und teils an den Ausstellungsorten im Gespräch mit den Kurator/inn/en statt. Die Teilnehmer/innen erhalten privilegierte Einblicke in mehrere deutsche Lehr- und Forschungseinrichtungen und lernen wichtige kulturelle Zentren Deutschlands kennen. Erwartet wird die Übernahme eines Referates zu einem der angesprochenen Forschungsschwerpunkte.
Der Studienkurs steht hochqualifizierten Studierenden im Master- bzw. Promotionsstudium offen. Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Übernommen werden die Kosten für An- und Abreise (bis zum DAAD-Maximalsatz) sowie Reise- und Unterbringungskosten innerhalb Deutschlands.
Aussagekräftige Bewerbungen mit Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnissen und dem Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers schicken Sie bitte bis zum 30.6.2017 an:
Prof. Dr. Christina Strunck / Dr. Manuel Teget-Welz
Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Schlossgarten 1
D-91054 Erlangen
kunstgeschichte-kontakt@fau.de
Prof. Dr. Anselm Schubert
Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte
Kochstr. 6
D-91054 Erlangen
anselm.schubert@fau.de